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Historie

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DIE GESCHICHTE
UNSERER STIFTUNG

Die Geschichte der Dr. Willmar Schwabesche Heimstättenstiftung beginnt – wenn man es ganz genau nimmt – mit der Geburt des Stiftungsgründers Dr. Willmar Schwabe. Am 15. Juni 1839 als Sohn eines Apothekers in Auerbach geboren, wurde ihm das Interesse für gesundheitliche Themen gewissermaßen schon in die Wiege gelegt. Und so wundert es kaum, dass er zunächst eine Ausbildung zum Apotheker in Dresden absolvierte und 1863 nach seinem Studium promovierter Pharmazeut wurde.

» Dr. Willmar Schwabe - ein vielseitiger Mann «

Bereits während seines Studiums begeisterte sich Schwabe für die Lehren Samuel Hahnemanns, dem Begründer der Homöopathie. 1866 – damals bereits zum Stadtbezirksarzt in Leipzig verpflichtet – gründete er im Alter von 26 Jahren nicht nur sein eigenes homöopathisches Unternehmen, die Homöopathische Central-Officin Dr. Willmar Schwabe, sondern auch einen eigenen Verlag und Druckerei, um homöopathische Literatur zu veröffentlichen. 1871 eröffnete Schwabe eine homöopathische Apotheke, was der Grundstein für eine einmalige Erfolgsgeschichte werden sollte. 30 Jahre später gab es weltweit 50 Niederlassungen, 1913 waren es bereits über 2500 Filialen.

Doch nicht nur für die Verbreitung homöopatischer Arzneimittel setzte sich Dr. Willmar Schwabe mit Leidenschaft ein. Im Laufe seines Lebens hatte er viele Ämter inne. Beispielsweise war er ab den 1870er Jahren Mitglied des Stadtverordnetenkollegiums und in den 1880er Jahren Gemeindevorstandsmitglied von Reudnitz. Von 1890 bis 1895 war er außerdem Stadtrat in Leipzig. Das Thema Gesundheit sollte auch hierbei eine Rolle spielen, denn Schwabe war außerdem Mitbegründer der Ortskrankenkasse für Leipzig und Umgebung, in der er 1892 bis 1904 auch Vorsitzender war.

1904 – das ist unser Stichwort: Denn es ist das Jahr, in dem unsere Stiftung gegründet wurde. Kurz bevor Schwabe Stadtrat in Leipzig wurde, kaufte er 1889 die Güter Gleesberg bei Neustädtel und Förstel bei Langenberg. Beide Anwesen wurden auf seine Kosten zu Heimstätten für Genesende eingerichtet und ausgebaut. 1897 kam noch das Augustusbad bei Radeberg hinzu. Alle drei Einrichtungen wurden 1904 zur Dr. Willmar Schwabesche Heimstättenstiftung zusammengefasst. Im Gut Förstel wurden Männer, im Gut Gleesberg Frauen und im Augustusbad vor allem Mitglieder der Leipziger Ortskrankenkasse betreut.

Die Stiftung lebt bis heute weiter

Am 8. Januar 1917 starb Dr. Willmar Schwabe nach kurzer Krankheit  im Alter von 78 Jahren in Leipzig. Die Werte der Stiftung jedoch lebten und leben ungebrochen weiter. Selbst als die Heimstätten 1959 in das Volkseigentum der DDR überführt wurden und man am 25. März 1959 schweren Herzens die Auflösung der Stiftung beschloss, war der "Gutmensch" Schwabe allgegenwärtig. In einer Würdigung nach seinem Tod wird er wie folgt beschrieben:

"Geheimrat Dr. Willmar Schwabe war eine stattliche imposante Erscheinung, eine stadtbekannte und beliebte Persönlichkeit, die von echter Volksgemeinschaft durchdrungen, jedem Straßenbahner und Droschenkutscher ein freundliches und humorvolles Wort gab. Alle freuten sich, wenn sie ihn sahen. Nie hatte einer ein böses Wort von ihm gehört. Im Verkehr mit anderen von gewinnender Liebenswürdigkeit, war er von seltener Gemütstiefe, mitfühlend für fremdes Leid, empfänglich und begeistert für alles Schöne, Edle und Große. Denen, die in Arbeitsgemeinschaft mit ihm standen, leuchtete er voraus als Vorbild unermüdlichen Fleißes und treuerster Pflichterfüllung."

1992 wurde die Stiftung wieder in ihre alten Rechte eingesetzt. Das Gut Förstel wurde noch im selben Jahr zurückübernommen, das Gut Gleesberg folgte vier Jahre später, 1996. Seither hat sich in beiden Einrichtungen, die heute professionell geführte Altenpflegeheime sind, viel getan: Es wurden umfangreiche Neu- und Erweiterungsbauten getätigt, um sie an die Bedürfnisse der Bewohner und den aktuellsten Stand der Technik anzupassen. Seit der Rückübertragung wurden bisher rund 20. Mio. Euro investiert. Im Jahr 2018 wurde das Seniorenpflegeheim Haus Waldeck in Antonshöhe übernommen und ist seither ebenfalls Bestandteil der Stiftung.

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